Veränderungen in der Gesellschaft erfordern ein neues Marketing im Pflegebereich
Marketing und Kommunikation sind SchlßsselwÜrter, wenn es darum geht, präsent zu sein und sich von Mitbewerbern abzuheben. Allerdings braucht es dafßr das Verständnis, dass sich Marketing nicht länger auf Anzeigen beschränken kann, die lediglich ein Anforderungsprofil fßr unterbezahlte Berufsbilder auflisten. Neue Mitarbeiter lassen sich auf diese Weise nicht gewinnen. Lesen Sie hier, worauf es im Marketing und in der Kommunikation im Pflegebereich ankommt.
Jeder weiĂ, dass Pflegeberufe unterbezahlt sind. Jeder weiĂ auch, dass der physische und psychische Arbeitsaufwand in keinem Verhältnis zur Entlohnung stehen. Weiterhin ist bekannt, dass es Geschäftspartner, Kunden und Mitarbeiter braucht, um ein Unternehmen (welcher Natur auch immer) zum Erfolg zu fĂźhren. Dass sich der Gesundheitsmarkt damit nicht leicht tut, ist ebenfalls kein Geheimnis.
Den eigenen Standort kommunizieren, statt in Konkurrenz zu gehen
In einer Welt, in der jeder mit jedem vernetzt ist, flieĂen so viele Informationen, dass nicht jeder mit seinem Angebot die auffälligsten Positionen in den Suchmaschinen oder den sozialen Medien erreichen kann. Zumindest reichen einfache Websites und minimale Anzeigen nicht mehr aus, um die Aufmerksamkeit potenzieller Jobinteressenten oder mĂśglicher Geschäftspartner auf sich zu ziehen.
Auch grĂśĂere Anzeigen, eine regelmäĂigere Präsenz oder seitenlange Erfolgsberichte werden nicht mehr dafĂźr sorgen, dass sich Fachpersonal an ein Krankenhaus bindet oder mehr Patienten den Weg in eine Fachklinik finden. Es geht vielmehr darum, den Sinn pflegerischer Berufe und damit verbundene Stellenanzeigen in neuer Weise zu kommunizieren.
NatĂźrlich braucht es dazu eine Website, die informiert und in den Suchmaschinen gefunden wird. Doch auch diese braucht eine Form der Kommunikation, die den Leser zuerst in der Realität abholt, bevor alle VorzĂźge angepriesen werden. Wer die Umwälzungen verfolgt, die sich im Bereich der Pflege abspielen, weiĂ, dass besonders diese Branche von Problemen gebeutelt ist. Deshalb werden jeder Jobsuchende, Investor oder Patient eher an Informationen interessiert sein, wie die offensichtlichen Schwierigkeiten intern angegangen und gelĂśst werden.
Stichwort Authentizität
Menschen sind kreativ und in der Lage, jedes Problem zu lÜsen. Vielleicht auf unkonventionellen Wegen, doch letztlich zählt das Ergebnis. Statt auf Erfolge zu verweisen, die bereits Jahrzehnte zurßckliegen, mßssen Marketing und vor allem die Kommunikation ehrlicher und zukunftsorientierter werden. Die heutige Situation ist bekannt und nicht rosig. Die Frage ist jedoch, wo es hingehen soll und wird. Welche Zukunftsvisionen entwickelt ein Krankenhaus und wie werden diese Informationen auf der Firmenwebsite kommuniziert?
Potenzielle Stellenbewerber und Investoren schauen heute auf die MÜglichkeiten, die ihnen fßr die Zukunft geboten werden. Denn die Ausgangslage kann sich nur verbessern. Stellenangebote, die die Tätigkeit beschreiben, die Anzahl der Urlaubstage offerieren und Boni anbieten, ßben keinen Reiz in einer Branche aus, die gesellschaftlich an den Rand der Existenz gebracht wurde.
Visionen fĂźr die Zukunft
In diesem Fall sind Visionen notwendig, die an den Sinn der pflegerischen Tätigkeit erinnern. AuĂerdem bietet kein Berufsbild so intensiv die MĂśglichkeit, die den Frauen in die Wiege gelegte MĂźtterlichkeit auszudrĂźcken, indem diese Patienten hegen und pflegen.
Statt mit mageren Gehältern zu locken, mßssen Aufstiegs- und Weiterentwicklungschancen kommuniziert werden. Statt seitenlanger Ausfßhrungen bezßglich vorhandener MÜglichkeiten braucht es den Appell ans Herz, sich von geringen LÜhnen nicht abschrecken zu lassen, sondern zu tun, worin die eigene Berufung gesehen wird. Dazu gehÜrt:
– Trost spenden
– Hoffnung auf Heilung geben
– Aufmerksamkeit schenken
– Verständnis praktizieren
– die Individualität jedes einzelnen Menschen wertschätzen
Macht ein Unternehmen deutlich, dass ihm diese Dinge wichtig sind, finden sich loyale Mitarbeiter und auch Geschäftspartner fßhlen sich von dieser Philosophie stärker angezogen, solange es nicht nur ums Kapital geht. Marketing und Kommunikation mßssen darauf ausgerichtet sein, welche Verbesserungen geplant sind und auf der Liste der nächsten Veränderungen stehen.
Menschen sind fßr positive Veränderungen offen
Wer weiĂ, dass er in einem Bereich arbeiten mĂśchte, der keine Lobby hat und von der Politik missachtet wird, braucht eine gehĂśrige Portion Optimismus, wenn er sich in diesem engagieren mĂśchte. Dass er oder sie damit nicht alleine steht, sollten entsprechende Pflegeeinrichtungen unterstĂźtzen und kommunizieren. Dabei geht es auch um die Optimierung von Arbeitsabläufen, die nicht auf Kosten der Patienten gehen. Strukturen mĂźssen Ăźberdacht und mit vorhandenen Mitteln neu gestaltet werden, was Kreativität und DurchhaltevermĂśgen erfordert.
Die ehrliche Aussage, dass der zugrunde gerichtete Pflegebereich seinen Weg aus der Krise erst noch gehen muss und dafßr jede engagierte Hand braucht, ist vielleicht ungewohnt, aber ehrlich. Mit solchen Konzepten kÜnnen sich Menschen jedoch identifizieren. Denn viele sind bereit, sich selbst zu investieren, wenn sich die Welt dadurch ein wenig verbessern lässt.